«Papa, bitte kein Nacktfoto!»

Stolze Väter präsentieren gerne ihr Baby, oft auch auf den sozialen Medien. Ein paar Gedanken, die du dir zur Privatsphäre des Neugeborenen machen solltest.

Ich bin Vater! Viele Niudads sind begierig darauf, Ihre Freude mit Freunden, Familie  und der ganzen Welt zu teilen. Unser Leitfaden zeigt dir, wie du als frischgebackener Vater von Anfang an Grenzen setzen und den digitalen Fussabdruck deines Kindes schützen kannst.

Warum Privatsphäre für Neugeborene wichtig ist

Du fragst dich vielleicht, warum Privatsphäre für ein Baby, das gerade erst auf die Welt gekommen ist, so wichtig ist. Bedenke Folgendes:

  1. Digitale Fussabdrücke beginnen früh: In der heutigen vernetzten Welt kann die digitale Präsenz eines Kindes beginnen, bevor es überhaupt seinen ersten Atemzug macht.
  2. Zukünftige Auswirkungen: Informationen, die jetzt geteilt werden, könnten die zukünftigen Möglichkeiten oder die Privatsphäre Ihres Kindes beeinflussen.
  3. Sicherheitsbedenken: Übermässiges Teilen kann Ihre Familie potenziell dem Risiko von Identitätsdiebstahl oder unerwünschter Aufmerksamkeit aussetzen.

 

Um deine eigene Haltung und einen bewussten Umgang in Sachen Baby und Social-Media zu entwickeln, genügt es, sich an einige praktische Tipps zu halten:

1 Zuerst nachdenken, dann posten

Es ist normal, dass du jeden Moment teilen möchtest. Stell dir aber folgende Fragen, bevor du etwas postest:

  • Ist das etwas, was mein Kind teilen möchte, wenn es älter ist?
  • Könnte diese Information von jemandem mit bösen Absichten missbraucht werden?
  • Respektiere ich die Wünsche meines/r Partner*in in Bezug auf die Privatsphäre unseres Kindes?

2 Social-Media-Einstellungen anpassen

Nimm dir ein paar Minuten Zeit, um die Privatsphäre-Einstellungen deiner Social-Media Accounts zu überprüfen und zu verschärfen:

  • Stell Beiträge auf „Nur Freunde“ ein oder erstelle eine private Gruppe für Baby-Updates.
  • Schalte die Ortungsdienste für deine Social-Media-Apps aus.
  • Sei vorsichtig beim Annehmen neuer Freundschaftsanfragen in dieser Zeit.

3 Achtsamkeit beim Teilen

Einige Informationen sollten privat bleiben:

  • Vermeide den vollen Namen und das Geburtsdatum deines Kindes öffentlich zu teilen.
  • Poste keine Fotos von Krankenhaus Armbändern oder Geburtsurkunden.
  • Sei vorsichtig beim Teilen von Badefotos oder anderen intimen Momenten.

4 Hol die Familie und Freunde ins Boot

Setze klare Grenzen mit deinem Umfeld:

  • Bitten darum, keine Fotos oder Informationen über euer Baby ohne eure Erlaubnis zu teilen.
  • Erkläre deine Bedenken bezüglich der Privatsphäre und warum sie dir wichtig sind.
  • Erwäge die Verwendung einer privaten Foto-Sharing-App für die engste Familie und Freunde (Beispielsweise die FamilyAlbum App).

5 Bau gute digitale Gewohnheiten auf

Es ist nie zu früh, über die digitale Zukunft deines Kindes nachzudenken:

  • Erwäge eine E-Mail-Adresse für dein Kind zu erstellen, die es später nutzen kann.
  • Führe ein privates digitales Tagebuch, anstatt alles online zu posten.
  • Überlegt euch, wie ihr mit der digitalen Privatsphäre umgehen werdet, wenn euer Kind heranwächst.

6 Sei ein Vorbild

Denken daran, dass du den Ton dafür setzt, wie die Privatsphäre eures Kindes respektiert wird:

  • Achte auf deine eigenen Social-Media-Gewohnheiten.
  • Respektiere die Wünsche anderer Eltern in Bezug auf die Privatsphäre ihrer Kinder.
  • Demonstriere verantwortungsvolle digitale Bürgerschaft im täglichen Leben

Die richtige Balance

Die richtige Balance zwischen dem Teilen deiner Freude und dem Schutz der Privatsphäre des Neugeborenen zu finden, kann eine Herausforderung sein. Es ist in Ordnung, einige Momente zu teilen – schliesslich ist dies eine unglaublich besondere Zeit in deinem Leben. Der Schlüssel liegt darin, bewusst und durchdacht zu sein in Bezug auf das, was du teilen möchtest. Denk daran, dass jede Familie ein anderes Mass an Komfort beim Teilen haben wird. Am wichtigsten ist, dass Du und Dein/e Partner*in auf derselben Wellenlänge seid und dass ihr informierte Entscheidungen über die digitale Präsenz eures Babies trefft.

Von Gzim Xheladini, Fachmann für IT-Sicherheit; Foto: Tatiana Syrikova / Pexels

 

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