Weshalb du dich schon vor der Geburt mit deiner Vaterschaft beschäftigen solltest

Väter wollen sich heutzutage stärker in der Familie engagieren. Dafür gibt es gute Gründe – auch für dich.

1 Es ist eine einmalige Chance

Väter bringen die gleichen hormonellen Voraussetzungen wie Mütter mit. Während aber Schwangerschaft und Geburt bei Frauen einen biologischen Automatismus auslösen, wird dieser Prozess bei Vätern erst durch den Kontakt zum Neugeborenen in Gang gesetzt. Bei intensivem Kontakt wächst das Band zwischen Vater und Kind vergleichbar stark wie zwischen Mutter und Kind. Deshalb sind die ersten Lebenswochen eine sensible Phase – und eine Chance, die so nie wiederkommt.

2 Es ist gut für dein Kind

Die Forschung zeigt: Väter sind eine Ressource für die kindliche Entwicklung und stärken die Resilienz des ganzen Familiensystems. Kinder profitieren in ihrer kognitiven und sozialen Entwicklung ebenso wie mit Blick auf ihre mentale und somatische Gesundheit – und zwar langfristig (für eine Übersicht der empirischen Befunde: siehe Allen & Daly 2007).

3 Weil du deine Gesundheit stärkst

Die Familiengründung ist eine heikle Übergangszeit. Väter leiden in dieser Zeit zwei- bis fünfmal so häufig an Depressionen wie sonst (Spremberg 2010). Die Früherkennung problematischer Entwicklungen erspart viel Leid und Folgekosten. Die Gesundheit der Väter wird durch die gelingende Bewältigung des Übergangs in die Elternschaft insgesamt gestärkt (z.B. geringeres Risiko von Stress, Burnout, Alkohol- und Drogenmissbrauch).

4 Damit die Traditionsfalle nicht zuschnappt

Obwohl sich in der Schweiz das Ideal eines egalitären Familienmodells durchgesetzt hat, schlägt mit der Familiengründung noch immer die Traditionsfalle zu: Der durchschnittliche Erwerbsunterbruch von Müttern beträgt 9.2 Jahre (PFS 2019). Ihre Partner leisten zwar im Vergleich zu früher wesentlich mehr Haus- und Familienarbeit, schränken aber ihre Erwerbsorientierung nicht ein. Die frühzeitige Sensibilisierung von (werdenden) Vätern trägt dazu bei, dass die Traditionsfalle weniger zuschnappt und Frauen leichter auf ihrem beruflichen Weg bleiben können. Das ist auch volkswirtschaftlich wichtig (Stichwort Fachkräftemangel).

5 Um deine Partnerschaft zu stärken

Mit dem Übergang vom Paar zur Familie verändern sich Lebensrealitäten fundamental. Starke Einschränkungen der Zeitautonomie und eine Vielzahl unverschiebbarer Bedürfnisse des Neugeborenen führen zu Grenzerfahrungen in der körperlichen und psychischen Belastbarkeit. Väterliches Engagement mindert die mütterliche Belastung und stärkt die Konfliktlösungsfähigkeiten des Paars.

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